In der ölreichen Provinz Hasaka im Osten Syriens schränkt die Terrororganisation PKK/YPG den Zugang zu Treibstoff ein. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu (AA) vor Ort berichtete, können die Menschen in den besetzten Gebieten nur an drei Tankstellen Benzin kaufen. Die Folge sind lange Schlangen an den Zapfsäulen.
Die Terrorgruppe kontrolliert rund 90 Prozent aller Ölvorkommen in der Region mit hunderttausenden Einwohnern. Einheimische berichten, dass die PKK/YPG den Großteil des Treibstoffs über PKK-nahe Händler auf dem Schwarzmarkt vermarkte – wo er dreimal so teuer sei. Deshalb weichen viele Menschen auf umliegende Städte aus, um an billiges Benzin zu kommen.
„Wir haben im Moment eine große Krise. Wir haben so viel Öl wie Sand am Meer, aber es wird geschmuggelt“, beschwert sich Serif Naser, ein lokaler Anwohner. „Die Hälfte des Tages verbringen wir in der Warteschlange. Warum gibt es diese Krise, wo es doch in der Sommersaison reichlich Treibstoff geben sollte?“, beklagt Yaser Ali, ein weiterer Bewohner von Hasaka.
Verschärfung der Treibstoffkrise durch Schwarzmarkt und Schmuggel
Der Treibstoff-Schmuggel führt auch in die vom syrischen Regime kontrollierten Gebiete. Der Handel der PKK/YPG mit dem Regime läuft über Husam Katirci, einen Milizenführer und Abgeordneten mit Nähe zum syrischen Machthaber Baschar al-Assad.
Die von den USA als Partner eingestufte YPG in Syrien verstößt mit diesem Ölhandel gegen US-Gesetze. Der Handel mit Damaskus steht gemäß den „Caesar-Sanktionen“ unter Strafe. Auch Katirci befindet sich auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums.
Syrien hat 14 Provinzen, von denen einige von bewaffneten Oppositionsgruppen kontrolliert werden. Teile von Idlib, Rakka, Hasaka und das Umland von Aleppo werden von Regime-Gegnern verwaltet. Die Terrorgruppe PKK/YPG besetzt Deir ez-Zor und den Großteil der Provinzen Rakka und Hasaka sowie Teile von Aleppo.