Bei Explosionen im Iran nahe dem Grab des 2020 getöteten Generals Kassem Soleimani sind am Mittwoch nach Berichten iranischer Staatsmedien 103 Menschen getötet worden. Zudem habe es bei den zwei Detonationen in der südlichen Stadt Kerman, wo sich das Grab in einer Moschee befindet, 141 Verletzte gegeben. Kurz zuvor hatten die Staatsmedien noch die Zahl von 73 Toten genannt. Der Vizegouverneur von Kerman sprach von einem „Terrorangriff“.
Im Iran wurde am Mittwoch des vierten Todestages Soleimanis gedacht, der am 3. Januar 2020 durch das US-Militär im Irak getötet worden war. Die Bomben seien im Abstand von zehn Minuten explodiert, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Isna den Bürgermeister von Kerman. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, vor Ort seien zwei Taschen mit Sprengstoff explodiert. Die Täter „zündeten die Bomben offenbar per Fernsteuerung“, gab Tasnim an.
Soleimani war bei einem vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump angeordneten Drohnenangriff nahe Bagdad getötet worden. Der General befehligte die Al-Kuds-Brigaden, die für Auslandseinsätze zuständige Abteilung der iranischen Revolutionsgarden, und galt in seiner Heimat als Held des Iran-Irak-Krieges. Trump sagte damals, er habe den Drohnenangriff als Reaktion auf eine Reihe von Angriffen auf US-Stützpunkte im Irak angeordnet.