Ein bereits in Tschetschenien wegen Koranverbrennung zu einer Haftstrafe verurteilter russischer Student muss nun auch wegen Hochverrats zugunsten der Ukraine vor Gericht. Ein Gericht in Wolgograd legte laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Freitag den Prozessbeginn auf den 14. November fest.
Der heute 20-jährige Nikita Schurawel war im Mai vergangenen Jahres in Wolgograd festgenommen worden, nachdem er ein Koranexemplar verbrannt hatte. Die russische Ermittlungsbehörde überstellte ihn zum Prozess in die mehrheitlich muslimische Teilrepublik Tschetschenien. Im Februar wurde der Student wegen „Beleidigung der Gefühle von Gläubigen“ zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Im vergangenen Monat wurde Schurawel dann wegen Verrats angeklagt. Er soll demnach im März 2023 Aufnahmen eines Zuges mit russischer Militärausrüstung an den ukrainischen Geheimdienst SBU übermittelt haben. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm zwischen zwölf Jahren Haft und lebenslänglich.