HANDOUT - 27.11.2024, Ukraine, --: Auf diesem Foto aus einem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am 27.11.2024 veröffentlichten Video springen russische Soldaten während einer Gefechtsausbildung für Angriffseinheiten an einem ungenannten Ort von einem T-90M Proryv-Panzer ab. Foto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++ / Photo: DPA (dpa)
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Der russische Präsident Wladimir Putin sieht im Ukraine-Krieg eine von Freiwilligen angetriebene Wende auf dem Schlachtfeld zugunsten seines Landes. „Der Strom von Freiwilligen reißt nicht ab“, sagte Putin am Montag vor Generälen. Dank dessen „sehen wir eine Wende an der Front“. Von großer Bedeutung sei, dass sich in diesem Jahr etwa 430.000 Russen verpflichtet hätten, nach etwa 300.000 im vergangenen Jahr. Die russischen Truppen hielten entlang der gesamten Front die strategische Initiative. „Allein in diesem Jahr wurden 189 Bevölkerungszentren befreit“, sagte Putin. Verteidigungsminister Andrej Beuslow erklärte, die ukrainischen Truppen seien aus fast 4500 Quadratkilometern Gebiet vertrieben worden. Pro Tag kämen im Schnitt 30 Quadratkilometer dazu.

Putin warf in seiner Rede zudem dem Westen vor, sein Land zunehmend an seine „roten Linien“ zu treiben. Man beobachte die US-Entwicklung und die potenzielle Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen mit Sorge, sagte er. Sollten die USA tatsächlich solche Raketen in Stellung bringen, werde Russland alle seine freiwilligen Beschränkungen hinsichtlich der Stationierung eigener Raketen aufheben. Angesichts der Sicherheitslage im Ukraine-Krieg haben sich die USA und die Bundesregierung darauf verständigt, ab 2026 wieder US-Raketen auf deutschem Boden zu stationieren.

Öffentlichen Karten zufolge rückt Russland in diesem Jahr so schnell vor wie seit dem Beginn des Krieges 2022 nicht mehr. Fast ein Fünftel der Ukraine ist inzwischen unter russischer Kontrolle, die Krim eingerechnet. Die Ukraine hat ihrerseits russisches Territorium in der Oblast Kursk eingenommen. Dort sind nach ukrainischen Angaben seit Oktober auch nordkoreanische Soldaten im Einsatz. In einer Erklärung des Militärgeheimdienstes hieß es am Montag, am Wochenende seien mindestens 30 von ihnen bei Kämpfen ums Leben gekommen. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Das russische Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab.

Russland hat die Anwesenheit nordkoreanischer Truppen weder bestätigt noch dementiert. Die Regierung in Pjöngjang hat von „Fake News“ gesprochen. Den ukrainischen Schätzungen zufolge sind insgesamt 11.000 Nordkoreaner im Krieg im Einsatz. Verlässliche Angaben zu den Verlusten der beiden Seiten liegen nicht vor. Westliche Geheimdienste gehen von Hunderttausenden Getöteten oder Verwundeten aus. Ganze Landstriche im Süden und Osten der Ukraine sind verwüstet.

Reuters