Symbolbild: Flüchtlinge in Griechenland (AP)
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Die Industrienationen tragen nicht die wahre Last der Migrations- und der Flüchtlingsbewegungen, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan in einer Videobotschaft an die Globale Parlamentarische Konferenz über Migration am Montag.

Einige würden die „wenigen hundert Flüchtlinge, die sie aufgenommen haben, als Werbematerial nutzen“, sagte der Präsident. Die internationale Gemeinschaft müsse aber die Ursachen angehen, um das Migrationsproblem zu lösen, so der türkische Staatspräsident.
Die zweitägige Veranstaltung, die gemeinsam von der Großen Nationalversammlung der Republik Türkiye und der Inter-Parlamentarischen Union ausgerichtet wird, findet derzeit in Istanbul statt, wo der jährliche Weltflüchtlingstag begangen wird.

Kritik an Verweigerung von Verantwortung

„Die wahre Last der Migrations- und Flüchtlingsproblematik liegt nicht bei den Industrienationen, die eine starke Stimme haben, sondern bei Ländern wie dem unseren, die Nachbarn der Krisenregionen sind“, sagte das Staatsoberhaupt von Türkiye in seiner Videobotschaft.

Türkiye beherbergt eine der größten Flüchtlingspopulationen der Welt und hat in den vergangenen zehn Jahren fast vier Millionen Menschen aufgenommen, die aus Syrien geflohen sind – mehr als jedes andere Land der Welt.

Präsident Erdoğan fügte hinzu, dass einige Länder die wenigen hundert Flüchtlinge, die sie aufgenommen hätten, als Werbematerial verwenden würden. Diese Länder kritisierte er dafür, dass sie angesichts der sich verschärfenden humanitären Krisen „keine Verantwortung übernehmen“.

Präsident Erdoğan: „Werden täglich Zeugen durch Griechenland verursachten Flüchtlingsleids“

In seiner Ansprache sprach der Präsident auch über die unmenschliche Behandlung von Flüchtlingen durch Griechenland. Athen wurde von Türkiye und verschiedenen Menschenrechtsgruppen wiederholt für seine illegale Praxis verurteilt, Asylbewerber zurückzudrängen und Gewalt gegen schutzbedürftige Menschen, darunter Frauen und Kinder, anzuwenden.

„Wir werden täglich Zeuge des Leids der Flüchtlinge, die von den griechischen Sicherheitskräften verfolgt, ausgeraubt, geschlagen und sogar getötet werden“, sagte der türkische Präsident.

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TRT Deutsch