Syriens Präsident Ahmed al-Scharaa. / Photo: dpa (Others)
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Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien melden sich nach Angaben von Präsident Ahmed al-Scharaa tausende Menschen freiwillig zur Aufnahme in die Armee. Er habe sich gegen eine allgemeine Wehrpflicht und stattdessen für das Prinzip der Freiwilligkeit entschieden, „und heute schließen sich Tausende der neuen syrischen Armee an“, sagte al-Scharaa in einem am Montag veröffentlichten Gespräch im britischen Podcast „The Rest is Politics“.

In der Vergangenheit hätten zahlreiche junge Männer das Land verlassen, um dem verpflichtenden Militärdienst des Regimes zu entgehen, sagte der Staatschef. Auch hochrangige Militärs seien desertiert. Viele kehrten jetzt zurück, „um sich dem aktuellen Verteidigungsministerium anzuschließen“.

Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember hatte die neue syrische Übergangsregierung das Militär und die Sicherheitskräfte zunächst aufgelöst. Zudem verkündete sie die Integration bewaffneter Gruppen in die künftige Armee.

Treffen mit Präsident Erdoğan

Die Rekrutierung von Freiwilligen durch das neue syrische Militär ist auch für Türkiye von Bedeutung. Bei seinem Besuch in Ankara am 4. Februar hatte al-Scharaa mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über „Bedrohungen“ beraten, „die die territoriale Integrität im Nordosten Syriens verhindern“. Er bezog sich damit auf die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), welche von den USA unterstützt werden. Syrien und Türkiye würden demnach an einer gemeinsamen Strategie arbeiten, „um den Sicherheitsbedrohungen in der Region zu begegnen“.

Die zu den SDF gehörende YPG ist ein Ableger der Terrorgruppe PKK und versucht seit Jahren, entlang der türkischen Grenze einen Terror-Korridor zu errichten. Türkiye führt deshalb seit 2016 Anti-Terror-Operationen in Teilen Nordsyriens durch. Diese richten sich gegen die Präsenz der Terrororganisationen Daesh und PKK/YPG an der türkischen Grenze.

TRT Deutsch und Agenturen
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