ARCHIV - 19.01.2025, Ägypten, Rafah: Hilfsgütertransporte stehen am Grenzübergang Rafah Schlange, um in die palästinensischen Gebiete zu gelangen. / Photo: DPA (dpa)
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Ein zwei Jahre altes Kind ist nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Angriff im Westjordanland durch Schüsse des Militärs getötet worden. Das Mädchen sei am Kopf getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Sie sei schließlich am Abend in einer Klinik ihren schweren Verletzungen erlegen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Israels Armee teilte auf Anfrage mit, in einem Ort nahe Dschenin eine Stürmung durchgeführt zu haben. Widerstandskämpfer hätten sich dort in einem Haus verschanzt, israelische Soldaten auf sie geschossen. Die Armee prüft demnach Berichte, wonach „unbeteiligte Zivilisten durch die Schüsse verletzt wurden“.

Palästinensischen Berichten zufolge kam es bei der israelischen Invasion zu Konfrontationen mit Palästinensern. Israelische Soldaten hätten auch mehrere Personen festgenommen.

Israels Invasion im Westjordanland läuft weiterDie israelische Invasion in der Gegend von Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert palästinensischen Angaben zufolge inzwischen den fünften Tag in Folge an. Dabei wurden laut Wafa bislang 15 Menschen getötet. Es ist der umfangreichste Einsatz seit langem in der Stadt, die als Hochburg des palästinensischen Widerstands gilt.

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel stoppte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mindestens 47.161 Menschen getötet und 111.166 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.

Seit dem 19. Januar läuft eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel. Örtlichen Berichten zufolge kommt es dennoch weiterhin zu vereinzelten Angriffen.

TRT Deutsch und Agenturen