Wie einige europäische Staaten positioniert sich auch Norwegen zunehmend kritisch gegenüber Israels massiven Angriffen auf den Gazastreifen. / Photo: AA (AA)
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Israel entzieht acht entsandten Vertretern Norwegens den Diplomatenstatus. Die Diplomaten seien in der norwegischen Botschaft in Israel stationiert, aber zuständig für die Kontakte mit der palästinensischen Autonomiebehörde, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums. Im Mai hatten Norwegen, Spanien und Irland beschlossen, einen palästinensischen Staat anzuerkennen.

Das Außenministerium in Jerusalem teilte mit, Außenminister Israel Katz habe Norwegen informiert, dass er den diplomatischen Status norwegischer Vertreter in Israel aufhebe, die für die palästinensischen Gebiete zuständig seien.

Der norwegische Außenminister Espen Barth Eide nannte den Schritt Israels einen „extremen Akt“.

Dennoch halte Norwegen an seiner Kritik an der Besatzung, der Art und Weise, wie der Krieg im Gazastreifen geführt werde sowie am Leid fest, das der Krieg der palästinensischen Zivilbevölkerung zugeführt habe. Die israelische Entscheidung werde Konsequenzen für Norwegens Verhältnis zu Netanyahus Regierung haben, fügte Eide hinzu. Bei einer Pressekonferenz erklärte der Minister später, dass er den diplomatischen Vertreter Israels in Oslo ins Außenministerium einberufen habe.

Der palästinensische Spitzenfunktionär Hussein al-Scheich warnte, die israelische Entscheidung könne gefährliche Auswirkungen haben. „Die Länder der Welt, vor allem die europäischen Länder, müssen auf diesen Schritt genauso reagieren, weil er einen Verstoß internationaler Normen und Gesetze darstellt.“

Die palästinensische Autonomiebehörde war auf der Basis der sogenannten Osloer Verträge gegründet worden, die Israel und die Palästinenser 1993 nach geheimen Gesprächen in der norwegischen Hauptstadt geschlossen hatten. Das skandinavische Land spielt seitdem eine wichtige Rolle in der Region.

Die Mehrheit der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erkennt Palästina inzwischen als Staat an. Das gilt jedoch nicht für die westlichen Nationen wie die USA und Großbritannien sowie die Mehrzahl der EU-Staaten, darunter Deutschland und Frankreich.

TRT Deutsch und Agenturen