Mehr als zwei Wochen nach ihrem Vergeltungsschlag auf Israel hat die Hamas zwei weitere Geiseln freigelassen. Die beiden Frauen seien aus „humanitären“ Gründen freigelassen worden, teilte die im Gazastreifen regierende Widerstandsorganisation am Montag mit. Demnach erfolgte der Schritt nach einer Vermittlung durch Katar und Ägypten. Israel bestätigte die Freilassung und dankte wiederum Ägypten und dem Roten Kreuz.
Nach Angaben des Büros von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu handelt es sich bei den freigelassenen Geiseln um die 85-jährige Jocheved Lifschitz und die 79 Jahre alte Nurit Cooper. Die beiden Israelinnen stammen aus dem Kibbuz Nir Os und waren zusammen mit ihren über 80-jährigen Ehemännern während des Vergeltungsschlags der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen worden.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz erklärte seinerseits im Onlinedienst X (ehemals Twitter), bei der Freilassung der beiden Geiseln geholfen zu haben, indem es sie „heute Abend aus Gaza herausgebracht“ habe. Israelischen Medien zufolge wurden sie über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gebracht.
Als Reaktion auf den Vergeltungsschlag riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. Seit Beginn der israelischen Angriffe wurden nach Hamas-Angaben im Gazastreifen mehr als 5000 Menschen getötet.
US-Präsident Joe Biden gegen Waffenruhe
Die USA wiesen unterdessen Forderungen nach einer humanitären Waffenruhe im Gazastreifen zurück. US-Präsident Joe Biden forderte die Freilassung aller Geiseln, bevor Gespräche über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas geführt werden könnten. „Die Geiseln müssen freigelassen werden, erst dann können wir reden“, sagte Biden am Montagabend im Weißen Haus.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Wochenende am Rande des Nahost-Gipfels in Kairo zu einem vorläufigen Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas aufgerufen. Die Europäische Union ist in der Frage uneins.