Nach den von Israel ausgelösten tödlichen Explosionen hunderter Pager und Walkie-Talkies im Libanon hat der UN-Sicherheitsrat für Freitag eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Die von Algerien beantragte Sitzung werde um 15.00 Uhr (Ortszeit; 21.00 Uhr MESZ) stattfinden, teilte die slowenische Ratspräsidentschaft mit.
Mit den in zwei Wellen erfolgten zeitgleichen Explosionen hunderter Kommunikationsgeräte der Hisbollah ist der Miliz im Libanon - aber auch vielen Zivilisten - am Dienstag und Mittwoch ein schwerer Schaden zugefügt worden.
Die Zahl der Todesopfer durch die Detonationen von Walkie-Talkies in Beirut sowie anderen Teilen des Landes am Mittwoch stieg am Abend auf 14, mehr als 450 Menschen wurden laut dem Gesundheitsministerium verletzt.
Am Dienstag waren zeitgleich hunderte Pager von Mitgliedern der schiitischen Organisation explodiert. Dabei starben mindestens zwölf Menschen, darunter mindestens ein Kind; bis zu 2800 Personen wurden verletzt.
Die Hisbollah hatte ihre Mitglieder nach Beginn des Gaza-Krieges angewiesen, Mobiltelefone zu meiden und stattdessen auf ihr eigenes Telekommunikationssystem zurückzugreifen, um israelische Übergriffe zu verhindern. Pager ermöglichen den Empfang unter anderem von Nachrichten über ihre eigene Funkfrequenz und damit ohne die Nutzung von Mobilfunknetzen.
Die israelische Regierung hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie ihre Kriegsziele auf den Konflikt mit der libanesischen Hisbollah ausgeweitet habe. Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza am 7. Oktober vergangenen Jahres greift die israelische Luftwaffe auch immer wieder den Süden des Libanon an. Dabei kam es bereits zu mehreren Toten. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.