#LXZ16 : Sheikh Hasina: Bangladesh democracy icon-turned-iron lady / Photo: AFP (AFP)
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Nach wochenlangen Massenprotesten ist Bangladeschs Regierungschefin Scheich Hasina nach Angaben der Armee des Landes zurückgetreten. Es werde nun eine „Übergangsregierung“ gebildet, kündigte am Montag Armeechef Waker-Uz-Zaman in einer im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede an die Nation an. Zuvor hatten Demonstranten den Amtssitz von Hasina gestürmt, die ihrerseits nach Angaben aus ihrem Umfeld mit dem Hubschrauber aus Dhaka geflohen war.

„Wir werden eine Übergangsregierung bilden“, sagte der Armeechef in seiner Fernsehansprache. Dafür werde er mit den wichtigsten Oppositionsparteien sowie Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen - nicht aber mit der Partei von Hasina. „Ich übernehme die volle Verantwortung“, betonte Waker-Uz-Zaman. Er hoffe, dass sich die Lage im Land nun beruhige.

Zuvor hatten regierungskritische Demonstranten den Regierungspalast in der Hauptstadt Dhaka gestürmt. Im Fernsehen war zu sehen, wie sie anschließend feierten und in die Kameras winkten.

Hasina hatte in diesem Moment nach Angaben aus ihrem Umfeld das Gebäude schon in Richtung eines „sicheren Ortes“ verlassen. „Ihr Sicherheitsteam forderte sie zum Verlassen auf, sie hatte keine Zeit, sich vorzubereiten“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP. Zunächst sei die 76-Jährige in einer Wagenkolonne weggebracht worden. „Später wurde sie per Hubschrauber evakuiert.“ Wohin dieser flog, wurde zunächst nicht bekannt.

Hasina war im Januar in einer von einem großen Teil der Opposition boykottierten Wahl im Amt bestätigt worden. Ihrer Regierung wurden unter anderem der Missbrauch staatlicher Institutionen zum eigenen Machterhalt und die Unterdrückung von Regierungskritikern vorgeworfen - bis hin zur außergerichtlichen Tötung Oppositioneller.

Einen Tag nach den gewaltsamen Zusammenstößen bei Protesten gegen Regierungschefin Hasina mit 94 Toten war die Gesamtzahl der Toten zuletzt auf mindestens 300 gestiegen. Dies ging am Montag aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage von jüngsten Berichten von Polizei, Ärzten in Krankenhäusern und Beamten hervor.

AFP