Die niederländische Journalistin Rena Netjes erhält offenbar Morddrohungen wegen ihrer kritischen Berichterstattung über die Terrororganisation PKK/PYD. „Ich zahle den Preis dafür, dass ich die PYD-Propaganda aufdecke“, schrieb die Arabistin am Sonntag auf Twitter. Bislang habe sie binnen eines Monats insgesamt zwölf Drohschreiben von PKK-Sympathisanten erhalten.
Die Journalistin ist bekannt für ihre Kritik an der Terrororganisation PKK und ihrem syrischen Ableger PYD/YPG. Im Dezember hatte sie im TRT Deutsch-Interview moniert, dass Europa auf die Propaganda der Terrorgruppe hereinfalle. „Ich denke, dass die PYD sich erfolgreich als die Stimme der syrischen Kurden dargestellt hat - obwohl viele Kurden die Gruppe hassen. Allein in den letzten Jahren haben sie mehrere Gegner getötet oder versucht zu töten“, betonte sie.
„Wir finden dich überall“
In einer Mail habe ein unbekannter Verfasser sie beispielsweise „gewarnt“, dass „all ihre Schritte verfolgt“ würden. „Istanbul, Amsterdam oder Niederlande – wir finden dich überall“, zitierte sie im Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu aus dem Drohschreiben. Der Absender habe ihr zudem angedroht, ein Paket vor ihrer Wohnung zu hinterlassen.
Trotz Drohungen bekräftig Netjes, ihre Untersuchungen fortsetzen zu wollen „Ich weiß, dass das alles kein Witz ist“, sagte sie bezüglich der Morddrohungen. „Aber dieses Thema betrifft nicht mich, sondern die Menschen in Syrien, die leiden müssen.“