Barnes & Noble (AFP)
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Mit der Buchreihe „Diverse Editions“ hat das US-Buchhandelsunternehmen Barnes & Noble eigentlich den „Black History Month“ würdigen wollen. Es wollte nach eigenen Angaben ein Zeichen für Diversität setzen. Kritiker sind aber anderer Meinung. Nach breiter Kritik stellt der Buchhändler die Reihe nun ein.

Wie der „Spiegel“ am Donnerstag berichtete, sollten in Kooperation mit dem Penguin Random House Verlag zwölf Klassiker der Weltliteratur mit neuen Covern erscheinen, worauf die Protagonisten äußerlichen Veränderungen unterzogen sein sollten: Julia aus William Shakespeares Drama „Romeo und Julia“ sollte beispielsweise ein Kopftuch tragen. „Frankensteins Monster“ sollte schwarze statt grüne Haut haben.

Doch das Vorhaben sorgte in den Sozialen Medien für Kritik, weshalb der Verleger das Buchprojekt zurückzog. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, „Blackfacing“ zu betreiben, indem lediglich die Hautfarben der Hauptfiguren ausgetauscht werden. Die neuen Cover stellten bloß eine oberflächliche Korrektur eines viel größeren Problems dar. Stattdessen müsse man diverse Autoren fördern, statt urheberfreie Texte kommerziell neu aufzulegen.

In einer Erklärung betonte Barnes & Noble nun, dass man die Kritik ernst nehme und daher die Initiative stoppe. Die Cover seien kein „Ersatz für schwarze Stimmen und Schriftsteller“. Während des „Black History Month“, der im Februar in Kanada und den USA zelebriert wird, wolle man nun die Werke nicht-weißer Autoren hervorheben.

„Blackfacing“ ist eine umstrittene Praxis. Dabei schminken sich Weiße äußerlich in Schwarze. Vor allem in den Vereinigten Staaten wird diese Praktik als rassistisch eingestuft.

TRT Deutsch und Agenturen