Rohingya-Muslime auf der Flucht aus Myanmar nach Bangladesch (Archivbild) / Photo: AP (AP)
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Die Behörden in Myanmar haben nach offiziellen Angaben rund 150 Rohingya festgenommen, die aus dem Land fliehen wollten. Im südlichen Bundesstaat Mon seien am Freitag 127 Männer und 18 Frauen an der Ausreise gehindert worden. Gegen sie werde auf Grundlage des Einwanderungsgesetzes ermittelt, sagte Aung Myat Kyaw Sein, Sprecher des Verwaltungsrates in Myanmar.

In der vergangenen Woche waren nach Angaben einer Hilfsorganisation 17 Rohingya-Flüchtlinge bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen. Weitere 30 galten nach dem Unglück als vermisst, acht Personen konnten gerettet werden. Das Fischerboot mit mehr als 50 Menschen an Bord war den Angaben zufolge bei schlechtem Wetter auf dem Weg nach Malaysia.

Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar sterben bei Bootsunglück

Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar wird die muslimische Minderheit der Rohingya seit langem verfolgt. Mehr als 700.000 von ihnen sind seit August 2017 aus Myanmar in das benachbarte Bangladesch geflohen. Angehörige der Minderheit versuchen, den militärischen Operationen zu entkommen, die von den Vereinten Nationen (UN) als „ethnische Säuberungen“ bezeichnet werden. Jedes Jahr riskieren Hunderte von Rohingya ihr Leben auf dem Seeweg und suchen Zuflucht in Malaysia oder Indonesien. Sie haben keinen Anspruch auf die Staatsbürgerschaft des Landes und sind von Reisegenehmigungen abhängig.

Rohingya-Flüchtlinge (Archivbild) (DPA)

2021 hatten die Generäle im ehemaligen Burma geputscht und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt. Seitdem befindet sich das Land in einem Zustand, der von Chaos und Gewalt gekennzeichnet ist. Mit brutaler Härte geht die Militärjunta gegen jeglichen Widerstand aus der eigenen Bevölkerung vor. Weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen der Streitkräfte haben nach Angaben von UN-Organisationen zu einer landesweiten humanitären Katastrophe geführt. Vor diesem Hintergrund ist auch die seit langem unterdrückte Minderheit der Rohingya erneut in ihrer Existenz bedroht.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks versuchten im Jahr 2022 mehr als 3500 Rohingya, über den Indischen Ozean zu flüchten. Mindestens 348 Menschen starben auf dem Meer oder gelten als vermisst.

TRT Deutsch und Agenturen