08.12. 2020: Milizen, die mit dem Warlord Khalifa Haftar in Verbindung stehen, gehen vor der libyschen Küste an Bord eines türkischen Schiffes. (AA)
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Streitkräfte des libyschen Warlords Khalifa Haftar haben ein türkisches Frachtschiff mit Medikamenten für den libyschen Hafen Misrata festgesetzt. Mit der Begründung, sich angeblich nicht an Anweisungen gehalten zu haben, sind 17 Besatzungsmitglieder des Schiffes, darunter neun türkische Staatsbürger, festgenommen worden.

Ahmed Al-Mismari, der Sprecher Haftars, teilte in den sozialen Medien mit, dass das unter jamaikanischer Flagge fahrende kommerzielle Frachtschiff Mebruka, dessen Eigentümer angeblich ein Türke sei, von Haftars Milizen festgesetzt wurde. Die Miliz behauptet, das Schiff sei in ein Sperrgebiet eingelaufen, habe nicht auf Aufrufe reagiert und habe sich in den Hafen von Ras al-Hilal zurückgezogen.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Anadolu befindet sich die Besatzung des mit Medikamenten beladenen Schiffes in gutem Zustand. Mit dem Fall vertraute Quellen haben demnach erklärt, dasselbe Verfahren sei auf andere Schiffe in der Region bereits angewandt worden, aber es seien keine Schiffe beschlagnahmt worden.

Libyen ist seit dem Sturz des Machthabers Muammar Gaddafi im Jahr 2011 von einem Bürgerkrieg zerrissen. Die in der Hauptstadt Tripolis ansässige und derzeit von Premierminister Fayez al-Sarradsch geführte Regierung des Nationalen Abkommens wurde 2015 unter der Führung der Vereinten Nationen gegründet. Die Bemühungen um eine langfristige politische Lösung im Land scheiterten an einer Militäroffensive Haftars.

Die in Tripolis ansässige Regierung, die auch von der Türkei unterstützt wird, wird von den Vereinten Nationen als die legitime Autorität Libyens anerkannt.

TRT Deutsch