Libanon: Mehr als 70.000 Vertriebene in Notunterkünften / Photo: AA (AA)
Folgen

Im Libanon suchen Zehntausende Menschen als Folge der intensiven israelischen Luftangriffe Zuflucht in Notunterkünften. 70.100 Vertriebene seien derzeit in 533 Notzentren registriert, sagte der libanesische Innenminister Bassam Maulaui bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut. Vor allem Schulen seien zu Notunterkünften umfunktioniert worden. Noch immer gebe es einen großen Zustrom von Vertriebenen aus dem Süden.

Im Libanon haben tausende Menschen in den vergangenen zehn Monaten aufgrund der anhaltenden Attacken Israels ihr Zuhause verlassen müssen. Wegen der zunehmenden israelischen Angriffe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden im Libanon mehr 111.696 Menschen vertrieben, insbesondere im Süden, hieß es in einem im September veröffentlichten Bericht der UN-Organisation für Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA). Das OCHA-Büro teilte am Mittwoch unter Berufung auf libanesische Behörden mit, dass rund 90.000 Menschen seit Montag als neuerlich vertrieben gelten. Es wird erwartet, dass die Zahl der Vertriebenen noch weiter steigt.

Libanon: Mehr als 70.000 Vertriebene in Notunterkünften (AA)

Israelische Angriffe auf den Libanon

Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem vergangene Woche hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.

Nach Angaben der libanesischen Gesundheitsbehörden wurden bei israelischen Luftangriffen seit Montagmorgen mindestens 677 Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder.

Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza am 7. Oktober vergangenen Jahres griff die israelische Luftwaffe auch immer wieder den Süden des Libanon an. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.

TRT Deutsch und Agenturen