Libanon: Ägypten fordert Eingreifen der UN - Ankara kritisiert Israel scharf / Photo: AA (AA)
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Angesichts der massiven Angriffe Israels auf den Libanon hat Ägypten ein „sofortiges Eingreifen“ der „internationalen Mächte und des UN-Sicherheitsrats“ gefordert. Die „gefährliche Eskalation“ durch Israel müsse gestoppt werden, teilte das Außenministerium am Montag in Kairo mit.

Der Irak forderte ein Dringlichkeitstreffen der arabischen Delegationen, die sich zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York versammelt haben. Dabei müsse über die „zionistische Aggression“ gesprochen werden, erklärte Ministerpräsident Mohamed Schia al-Sudani. Gemeinsam müsse daran gearbeitet werden, Israels „kriminelles Verhalten zu stoppen“.

Auch Türkiye kritisierte das Vorgehen Israels scharf: „Die israelischen Angriffe im Libanon markieren eine neue Phase in seinem Bestreben, die ganze Region ins Chaos zu stürzen“, erklärte das Außenministerium in Ankara. Alle Institutionen, die für den Erhalt des internationalen Friedens und der Sicherheit verantwortlich seien, insbesondere der UN-Sicherheitsrat, müssten sofort die nötigen Maßnahmen einleiten.

Israels Angriffe auf den Libanon

Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem vergangene Woche hunderte von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies der Hisbollah-Miliz gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.

Nach Angaben der libanesischen Gesundheitsbehörden wurden zudem bei israelischen Luftangriffen seit Montagmorgen mindestens 585 Menschen getötet, darunter 50 Kinder.

Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza am 7. Oktober vergangenen Jahres griff die israelische Luftwaffe auch immer wieder den Süden des Libanon an. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006.

Im Libanon haben tausende Menschen in den vergangenen zehn Monaten aufgrund der anhaltenden Attacken Israels ihr Zuhause verlassen müssen. Wegen der zunehmenden israelischen Angriffe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden im Libanon mehr 111.696 Menschen vertrieben, insbesondere im Süden, hieß es in einem im September veröffentlichten Bericht der UN-Organisation für Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).

TRT Deutsch und Agenturen