Ein Israeli steht am 10. August 2021 neben israelischen Flaggen auf dem Balkon eines Hauses in der Altstadt von Jerusalem. Im Hintergrund ist das Minarett Bab al-Silsila der Aqsa-Moschee zu sehen. (AFP)
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Ein Gericht in Jerusalem hat für dutzende palästinensische Häuser im Ostteil von Jerusalem einen Abrissstopp erlassen, der bis zum Februar 2022 gilt. Der Anwalt Siad Kawar sagte am Mittwoch, diese Entscheidung sei ein „Fortschritt“, aber kein „Sieg“. Kawar kündigte an, sich an ausländische Diplomaten zu wenden, um Häuserabrisse in dem betroffenen Sektor zu verhindern.

Bei dem Streit geht es um rund einhundert Häuser in Silwan, das zur Altstadt von Jerusalem gehört. Die israelischen Behörden hatten den Abriss der Häuser angeordnet, weil sie ohne Genehmigung auf öffentlichem Grund errichtet worden seien. Kawar kündigte an, dass seine Mandanten rückwirkend solche Genehmigungen beantragen wollen. Die Palästinenser machen geltend, dass Bauanträge von der Stadtverwaltung systematisch abgewiesen werden.

Israel hatte Ost-Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt. Die später erfolgte Annexion wurde international nicht anerkannt. In den 1980er Jahren ließen sich israelische Siedler in Silwan nieder. Sie berufen sich auf eine jüdische Tradition, die bis in die Zeit des alttestamentarischen Königs David zurückreicht. Heute leben in Silwan mehrere hundert Siedler unter 50.000 Palästinensern.

AFP