15. Oktober 2023 - Gazastreifen, Gaza: Ein palästinensischer Junge, der bei einem israelischen Luftangriff verletzt wurde, wird im Nasser-Krankenhaus in Khan Younis im Gazastreifen behandelt. / Photo: AP (AP)
Folgen

Der Mangel an Treibstoff im Gazastreifen hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verheerende Folgen. Die wenigen Reste müssten aufgeteilt werden unter Entsalzungsanlagen zur Bereitstellung von Wasser, Bäckereien zum Brotbacken und Krankenhäusern, die eine wachsende Zahl von Patienten versorgen müssen. „Wenn Lieferungen nicht sehr bald zugelassen werden, kommt es im Gazastreifen zu einer Tragödie“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf. Er appellierte an Israel, Treibstofflieferungen zuzulassen.

Israel hat nach fast zweiwöchiger Totalblockade des Gazastreifens nur Lieferungen von Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten genehmigt. Dutzende Lastwagen stehen vor dem Grenzübergang Rafah, den Ägypten aber bislang geschlossen hält. Die WHO hofft auf eine Öffnung am Freitag.

„Die Treibstoffsituation ist extrem ernst“, sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den von Israel besetzten Gebieten der Palästinenser. Sämtliche Krankenhäuser seien mangels Treibstoff nicht mehr voll in Betrieb. Letzte Rationen erlaubten den vier Krankenhäusern in der von Israel benannten Evakuierungszone im Norden des Gazastreifens noch einen Notbetrieb für ein oder zwei Tage. Dort seien mehr als 2000 Patienten, die nirgendwo hingebracht werden könnten, sagte Peeperkorn.

dpa