Im Libanon sind am Sonntag nach Angaben des Gesundheitsministeriums zahlreiche Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet worden. In der Hauptstadt Beirut gab es mindestens sechs Tote, wie das Ministerium mitteilte. Unter ihnen war nach Angaben der Hisbollah auch ihr Sprecher Mohammed Afif.
Die israelische Armee behauptete, sie habe einen „präzisen“ Angriff auf Afif ausgeführt und ihn dabei getötet. Der Hisbollah-Sprecher sei angeblich an gewalttätigen Aktivitäten gegen Israel beteiligt gewesen.
Elf Menschen wurden zudem bei israelischen Angriffen in der Region um die Stadt Tyros im Süden des Landes getötet, wie das libanesische Gesundheitsministerium weiter mitteilte. 48 Menschen seien verletzt worden. Die Region gilt als Hochburg der Hisbollah-Miliz.
Die israelische Luftwaffe hatte bereits am Samstag Hochburgen der Hisbollah-Miliz im Süden von Beirut unter Beschuss genommen. Die Angriffe waren vorher angekündigt worden.
Auch im Südlibanon, einer weiteren Hochburg der Hisbollah, gab es am Wochenende Angriffe und Gefechte. Dabei gerieten nach Angaben der UNO auch Blauhelmsoldaten der UN-Friedenstruppe unter Beschuss. Am Samstag sei „etwa 40 Mal“ auf eine Patrouille geschossen worden, wahrscheinlich von „nichtstaatlichen Akteuren“. Es seien aber keine Unifil-Soldaten verletzt worden.
Nach Angaben der libanesischen Armee, die sich aus dem Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah bisher heraushält, wurde am Sonntag im Süden des Landes ein libanesischer Soldat bei einem israelischen Angriff getötet. Israel habe „direkt“ eine Militärstellung beschossen und dabei zudem drei Soldaten verletzt, erklärte die Armee.
Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza im Oktober 2023 unterstützt die Hisbollah-Miliz den Widerstandskampf der Palästinenser. Infolge kam es immer wieder zu Gefechten in der libanesisch-israelischen Grenzregion. Ende August weitete Israel seine Angriffe auf den Libanon aus und startete Ende September eine Bodeninvasion im Süden des Landes.