Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben zum dritten Mal seit Ende September das Zentrum von Beirut angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei nach jüngsten Zahlen mindestens 22 Menschen getötet und 117 weitere verletzt. Ziel des Angriffs sei ein hochrangiger Hisbollah-Funktionär gewesen, teilten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur AFP mit. Ob er unter den Toten war, blieb zunächst unklar.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur ANI berichtete, traf der israelische Luftangriff „das Gebiet der Wohnviertel von Ras al-Nabaa und Nueiri“. Ein AFP-Reporter hörte drei laute Explosionen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass „zwei Orte angegriffen“ worden seien. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.
Neben dem anhaltenden Gaza-Krieg führt die israelische Armee seit September einen Großangriff auf den Libanon durch. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hisbollah, doch es wurden bereits Hunderte Zivilisten getötet. Im Zuge dessen bombardierte Israel bislang den Südlibanon sowie die südlichen Vororte von Beirut. Zudem gab Israel den Beginn einer Bodeninvasion bekannt.
Seit Ende September meldeten die Behörden im Libanon mehr als 2000 Tote und rund 9.500 Verletzte. Demnach befinden sich 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht.
Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.