Im Libanon haben zehntausende Menschen in den vergangenen drei Monaten aufgrund der anhaltenden Kämpfe an der Grenze zu Israel ihr Zuhause verlassen müssen. Wegen der zunehmenden Gefechte im libanesisch-israelischen Grenzgebiet seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden im Libanon 76.018 Menschen vertrieben, insbesondere im Süden, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM).
Dem Bericht zufolge fanden mehr als 80 Prozent der vertriebenen Libanesen Zuflucht bei Verwandten, zwei Prozent sind demnach in Sammelunterkünften im Süden des Landes untergebracht, vor allem in der Küstenstadt Tyrus und in der Region Hasbaja. Die restlichen Einwohner des Grenzgebiets haben demnach Wohnungen angemietet oder sind in entlegeneren Regionen weitab vom Kampfgeschehen untergebracht, erklärte die UN-Organisation.
Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 22.600 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.