Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat eine neue Stufe in ihrem Vergeltungskampf gegen Israels Militär angekündigt. Die mit der palästinensischen Organisation Hamas verbündete Gruppe erklärte am Donnerstag, sie kündige „den Übergang zu einer neuen und eskalierenden Phase in der Konfrontation mit dem israelischen Feind an, die sich in den Entwicklungen und Ereignissen der kommenden Tage widerspiegeln wird“.
Die Ankündigung erfolgte nach der Meldung des israelischen Militärs, den Chef des Hamas-Politbüros, Yahya Sinwar, in Rafah während eines Gefechts getötet zu haben. Die Erklärung der Hisbollah erwähnte Sinwar jedoch nicht.
Hunderte Kämpfer seien „darauf vorbereitet, jeden israelischen Bodenangriff auf südlibanesische Dörfer abzuwehren“, fuhr die Hisbollah fort. Die Raketenangriffe der Hisbollah würden „von Tag zu Tag“ weiter verstärkt, dabei kämen nun auch erstmals „präzisionsgelenkte Raketen“ zum Einsatz.
Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges gegen den Gazastreifen im Oktober 2023 unterstützt die Hisbollah-Miliz den Widerstandskampf der Palästinenser. Es kommt immer wieder zu Gefechten in der libanesisch-israelischen Grenzregion.
Israelische Angriffe auf den Libanon
Die israelische Armee führt seit Wochen massive Luftangriffe auf den Libanon durch. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hisbollah-Miliz, doch es werden auch zahlreiche Wohngebiete getroffen. Seit Ende September meldeten die Behörden im Libanon mehr als 2.300 Tote und rund 11.000 Verletzte. Demnach befinden sich mehr als 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht.
Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.