Bei einem ungewöhnlich großen Ausfall sind am Montag gleich mehrere Dienste des Facebook-Konzerns auf breiter Front vom Netz gegangen. Neben der eigentlichen Facebook-Plattform waren auch der Chatdienst WhatsApp und die Foto-App Instagram für viele Nutzer nicht zu erreichen, wie Störungsmeldungen auf Websites wie Downdetector zeigten. Ein Facebook-Sprecher entschuldigte sich via Twitter und versicherte, dass das Online-Netzwerk an der Entstörung arbeite. Ursachen für die Probleme wurden zunächst nicht genannt.
Für einige Web-Experten sah es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.
Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er bei Twitter.
Auf den Störungsplattformen meldeten Nutzer zum Teil Probleme auch mit anderen Online-Diensten, die sich jedoch zunächst nicht weiträumig bestätigten. So liefen beim großen Web-Dienstleister AWS von Amazon, auf den viele Start-ups und große Unternehmen zurückgreifen, laut der Status-Seite alle Angebote normal.
DNS-Störungen passieren immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Websites zeitweise nicht erreichbar waren. Auslöser waren damals Probleme beim Web-Dienstleister Akamai. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei großen Anbietern sorgt dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Websites vom Netz reißen kann.
Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Websites weltweit nach einer Störung beim Cloud-Dienst Fastly rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des „Guardian“, der „New York Times“, der „Financial Times“ und der französischen Zeitung „Le Monde“.
4 Okt. 2021
dpa
Ähnliche Nachrichten
Facebook-Whistleblowerin fordert Transparenz und fühlt sich bedroht
Whistleblowerin Haugen sieht die Lösung der Probleme beim Meta-Unternehmen in mehr Transparenz und staatlichen Kontrollen. Persönlich sorgt sich die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin nach dem Gang an die Öffentlichkeit um ihre Sicherheit.
Selbe Kategorie
Libanon: Borrell fordert mehr Druck auf Israel und Hisbollah
Bislang gibt es keinen Durchbruch bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Libanon. Bei einem Besuch in Beirut äußerte sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell besonders kritisch: Israels Armee habe ganze 37 Dörfer in Süd-Libanon ausgelöscht.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.