Türkiye, die Vereinten Nationen, Russland und die Ukraine haben in Istanbul eine Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Getreideexporte durch das Schwarze Meer unterzeichnet. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu und der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow unterzeichneten am Freitag im Dolmabahçe-Palast Vereinbarungen mit UN-Generalsekretär António Guterres und dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar.
Abkommen wird gemeinsam aus Istanbul überwacht
Die Zeremonie fand in Anwesenheit des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan statt. Im Vorfeld der Unterzeichnung des historischen Getreideabkommens sagte Präsident Erdoğan, das Abkommen sei „ein sehr wichtiger Schritt, um den drohenden Hunger zu verhindern, von dem Millionen Menschen betroffen sind“. „Es erfüllt uns mit großem Stolz, einen Beitrag zur Lösung dieser Nahrungsmittelkrise leisten zu können“, fügte Erdoğan hinzu. Das Abkommen werde nicht nur Milliarden von Menschen vor einer Hungersnot bewahren, sondern auch die weltweite Nahrungsmittelinflation lindern, sagte Erdoğan. Die Umsetzung des Getreideabkommens werde von einem gemeinsamen Koordinationszentrum in Istanbul aus überwacht.
Guterres: „Leuchtfeuer im Schwarzen Meer“
UN-Chef Guterres lobte das Abkommen ebenfalls und dankte allen, die zum Zustandekommen des Abkommens beigetragen haben, insbesondere der türkischen Regierung: „An unsere Gastgeber, Präsident Erdogan und die türkische Regierung: Ihre Unterstützung und Hartnäckigkeit waren bei jedem Schritt des Prozesses von wesentlicher Bedeutung.“
Das Abkommen sei „ein Leuchtfeuer im Schwarzen Meer, das vielen Ländern Erleichterung bringen wird.“ Er fügte jedoch hinzu, dass die Initiative in vollem Umfang umgesetzt werden müsse und dass es immenser Anstrengungen und wochenlanger Arbeit von allen Seiten bedurft habe, um diese Vereinbarung zu erreichen.