Gaza: Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen“ bei israelischem Angriff getötet / Photo: DPA (dpa)
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Bei einem israelischen Angriff auf das Al-Awda-Krankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ zwei ihrer Mitarbeiter getötet worden. Ein dritter Arzt, der auch in dem Krankenhaus arbeitete, aber nicht für „Ärzte ohne Grenzen“ tätig war, sei ebenfalls ums Leben gekommen, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit. „Ärzte ohne Grenzen ist entsetzt über die Tötung der beiden Mitarbeiter“, hieß es weiter. Das Al-Awda-Krankenhaus war den Angaben zufolge eines der letzten funktionierenden Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens.

Mehr als 200 Patienten noch im Krankenhaus

Die Organisation teilte weiter mit, dass die beiden für „Ärzte ohne Grenzen“ tätigen Ärzte Mahmoud Abu Nujaila und Ahmad Al Sahar in der Klinik waren, als diese im dritten und vierten Stockwerk vom israelischen Militär getroffen wurde. Weitere medizinische Mitarbeiter, darunter auch Personal von „Ärzte ohne Grenzen“, seien dabei schwer verletzt worden. Die Organisation habe die Konfliktparteien regelmäßig darüber informiert, dass das Al-Awda-Krankenhaus in Betrieb sei und sich dort Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von „Ärzte ohne Grenzen“ aufhielten. Aktuell befänden sich dort immer noch mehr als 200 Patienten.

„Ärzte ohne Grenzen“ verurteilte den Angriff Israels auf das Krankenhaus auf das Schärfste und forderte erneut die Achtung und den Schutz von medizinischen Einrichtungen, Personal und Patienten. Angriffe auf medizinische Einrichtungen stellten einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Die Organisation forderte einen sofortigen Waffenstillstand, um weitere Todesopfer in Gaza zu verhindern.

Den Angaben zufolge war „Ärzte ohne Grenzen“ seit 2018 im Al-Awda-Krankenhaus tätig und hat dort rekonstruktive Operationen für Erwachsene und Trauma-Operationen für Kinder angeboten.

Mehr als 14.000 Menschen in Gaza durch Israels Angriffe getötet

Nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober mit rund 1200 israelischen Todesopfern startete Israel einen Vernichtungskrieg gegen den blockierten Gazastreifen. Durch massive Bombardierungen und einer Bodeninvasion der israelischen Armee wurden binnen weniger Wochen mehr als 14.000 palästinensische Zivilisten im Gazastreifen getötet, darunter Tausende Kinder und Frauen. Dabei setzte Israels Militär auch verbotene Waffen wie Phosphorbomben ein.

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt. Infolgedessen starben unter anderem Patienten auf Intensivstationen. Dutzende Frühgeborene mussten nach Ägypten evakuiert werden. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel weiter behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden des Küstenstreifens zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung für die Kriegsverbrechen immer wieder Verse aus dem Alten Testament.

TRT Deutsch und Agenturen