Nach der israelischen Tötung von zwei palästinensischen Journalisten im Gazastreifen hat sich die UNO „sehr besorgt“ über hohe Opferzahl gezeigt und eine Untersuchung verlangt. „Sehr besorgt über die hohe Zahl der Todesopfer unter Medienschaffenden im Gazastreifen“, erklärte das Büro des UN-Menschenrechtskommissars am Montag im Onlinedienst X, dem ehemaligen Twitter. Alle Fälle müssten gründlich und unabhängig untersucht werden, „um die strikte Einhaltung des Völkerrechts sicherzustellen und Verstöße strafrechtlich zu verfolgen“.
Gezielter Angriff auf Al-Jazeera-Journalisten
Am Sonntag waren nach Angaben des Fernsehsenders Al-Jazeera zwei palästinensische Journalisten im Gazastreifen getötet worden. Der Sender erklärte, der Al-Jazeera-Journalist Hamza Wael Dahdouh und sein auch für die Nachrichtenagentur AFP und andere internationale Medien tätiger Kollege Mustafa Thuria seien bei einem gezielten Angriff auf ihr Auto getötet worden. Ein dritter Journalist wurde schwer verletzt.
Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges im Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben mindestens 109 Journalisten und Mitarbeiter von Medienunternehmen getötet.
Blutiger Krieg in Gaza
Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 23.100 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.