Das israelische Militär hat offenbar ein OP-Gebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen angegriffen. Zudem seien seit Freitagabend mehrere Wohnviertel in der Umgebung und das Asch-Schati-Flüchtlingslager bombardiert worden, wie örtliche Quellen berichteten. In der Umgebung des Schifa-Krankenhauses befinden sich Tausende Zivilisten, die dort Schutz suchen.
Laut dem Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza, Ashraf Al-Qidra, ist zudem der Treibstoff für die Stromgeneratoren komplett verbraucht. Operationen werden demnach ohne Geräte und mithilfe von Taschenlampen durchgeführt. Lebenswichtige Geräte könnten nicht mehr betrieben werden, weshalb bereits ein Neugeborenes im Inkubator gestorben sei, beklagte Al-Qidra.
Der Sprecher kritisierte zudem die Kappung der Internetverbindung. Damit wolle Israel verhindern, dass Aufnahmen aus Krankenhäusern an die Öffentlichkeit geraten.
WHO: 20 von 36 Krankenhäusern in Gaza außer Betrieb
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge können 20 der 36 Krankenhäuser im Gazastreifen nicht mehr betrieben werden. Grund dafür sind die Folgen der Angriffe Israels. Neben Strom mangelt es auch an medizinischen Hilfsmitteln.
Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.