Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Dienstagabend nach Angaben von medizinischen Quellen aus dem Palästinensergebiet elf Menschen getötet worden, darunter sieben Kinder. Mindestens fünf Angriffe trafen demnach Teile der südlich gelegenen Stadt Chan Junis, darunter den als „humanitäre Zone“ ausgewiesenen Bereich Al-Malwasi, wo tausende Palästinenser Zuflucht in Zelten suchen. Vier Kinder seien bei einem israelischen Drohnenangriff in Al-Malwasi getötet worden, als ihr Zelt getroffen wurde, erklärte das Gesundheitsministerium in Gaza.
Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass mehrere Zelte infolge des Angriffs Feuer gefangen hätten. Dem Zivilschutz im Gazastreifen zufolge wurden zwei weitere Menschen bei einer israelischen Attacke auf ein Auto in Chan Junis getötet. Fünf weitere Menschen, darunter drei Kinder, starben demnach bei einem weiteren Angriff Israels auf ein Haus.
Die israelische Armee antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu den palästinensischen Angaben.
Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.
Israel stoppte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 45.900 Menschen getötet und mindestens 109.200 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.