Schweiz, Zürich: Das Logo der FIFA ist außen am Hauptsitz des Weltfußballverbandes zu sehen. (Others)
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Die FIFA hat die Entscheidung über die Forderung des palästinensischen Verbandes (PFA) nach der Suspendierung Israels erneut vertagt. Das Council des Fußball-Weltverbands um Boss Gianni Infantino und DFB-Präsident Bernd Neuendorf beschloss bei seiner Sitzung am Donnerstag in Zürich eine weitere Prüfung der Vorwürfe. Damit scheut die FIFA zum wiederholten Mal einen Entschluss in dieser Frage.

Laut des Weltverbands wird die Disziplinarkommission damit beauftragt, eine Untersuchung des vom PFA erhobenen Vorwurfs einzuleiten. Zudem soll die Governance-, Audit- und Compliance-Kommission in die Prüfungen einbezogen werden.

„Die anhaltende Gewalt in der Region bestätigt, dass wir vor allem Frieden brauchen“, sagte Infantino: „Da wir nach wie vor äußerst schockiert über das Geschehen und unsere Gedanken bei den Betroffenen sind, fordern wir alle Parteien auf, mit sofortiger Wirkung den Frieden in der Region wiederherzustellen.“

Die PFA hatte Mitte April in einem Schreiben „angemessene Sanktionen gegen die israelischen Mannschaften“ gefordert und Israel unter anderem „schwere Menschenrechtsverletzungen“ und einen „Völkermord in Gaza“ vorgeworfen.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Organisation Hamas am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten von Israels Armee getötet.

Humanitäre Hilfslieferungen werden seither von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort sind sie israelischen Angriffen ausgesetzt. Zudem herrscht eine akute Hungerkrise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 41.600 Menschen getötet und mehr als doppelt so viele verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen