Erstmals seit dem Sturz von Langzeit-Herrscher Baschar al-Assad im Dezember ist ein Team der Chemiewaffen-Kontrollbehörde (OPCW) in Syrien. Es wurde in Damaskus vom Präsidenten der Übergangsregierung, Ahmed al-Scharaa und Außenminister Assad al-Schaibani empfangen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Samstag meldete. Geleitet wird das Team von OPCW-Generaldirektor Fernando Arias.
Ein regierungsnaher syrischer TV-Sender hatte am Freitag berichtet, die OPCW wolle auch Parteien und Personen identifizieren, die Chemiewaffen in dem Land eingesetzt hätten.
Im Dezember hatte die OPCW ihre Sorge über Gefahren durch große Bestände von Chemiewaffen und Produktionsanlagen in Syrien geäußert. Es sei nicht bekannt, wo die Waffen gelagert seien oder hergestellt würden, warnte sie. „Erhebliche Mengen chemischer Waffen“ seien nicht erfasst worden, hieß es damals.
Regime behinderte Inspektionen
Unter starkem internationalem Druck war Syrien 2013 der Chemiewaffenkonvention beigetreten. Das Land verpflichtete sich damit, alle Bestände der verbotenen Waffen und Produktionsanlagen zu melden. Diese sollten dann vernichtet werden.
Syrien hatte nach Angaben der OPCW rund 1.300 Tonnen verbotener Chemiewaffen gemeldet, diese waren anschließend vernichtet worden. Doch Zweifel an den Angaben blieben. Gut elf Jahre lang hatte das syrische Regime nach Angaben der OPCW die Arbeit von deren Inspektoren behindert.
Dutzende Angriffe
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 hatte es Dutzende Angriffe mit Chemiewaffen gegeben, darunter auch mit Sarin und Senfgas. Die OPCW hatte mehrfach festgestellt, dass die Luftwaffe des Regimes für Bombardierungen mit Sarin- und Chlorgas verantwortlich war. Das Assad-Regime hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

















