Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den syrischen Machthaber Baschar al-Assad aufgerufen, „dringend“ eine „politische Lösung“ für die Situation in Syrien zu finden. „Das syrische Regime muss sich dringend mit seinem Volk für eine umfassende politische Lösung einsetzen“, sagte Erdoğan nach Angaben der türkischen Präsidentschaft am Donnerstag bei einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres. Guterres selbst forderte ein Ende des „Blutbads“ in Syrien.
Erdoğan habe erläutert, dass Türkiye sich um einen Abbau der Spannungen, den Schutz von Zivilisten und die Vorbereitung eines politischen Prozesses bemühe, hieß es aus Ankara. Das größte Anliegen von Türkiye sei es, dass Syrien nicht unter noch größerer Instabilität leide und nicht noch mehr zivile Opfer zu beklagen habe.
Türkiye teilt eine lange Grenze mit Syrien und hat mehr als drei Millionen Flüchtlinge von dort aufgenommen.
UN-Generalsekretär Guterres führte die jüngste Eskalation des Konflikts in Syrien auf ein „chronisches kollektives Versagen“ zurück, für einen „echte Waffenruhe“ im gesamten syrischen Staatsgebiet zu sorgen. Nach 14 Jahren Konflikt sei es „höchste Zeit, dass alle Parteien ernsthaft mit meinem Sondergesandten für Syrien, Geir Pedersen, zusammenarbeiten“, sagte Guterres. Es müsse ein „neuer, inklusiver und umfassender Ansatz zur Lösung dieser Krise“ verfolgt werden.
Bereits seit 2011 herrscht in Syrien ein verheerender Krieg, der das Land völlig gespalten hat. Assads Regime kontrollierte zuletzt mithilfe seiner Verbündeten Russland und Iran etwa zwei Drittel des Landes. Unterschiedliche Oppositionskräfte dominieren Teile des Nordwestens und Nordostens. Eine davon ist die Syrische Nationalarmee (SNA), die von Türkiye unterstützt wird. Eine politische Lösung für den Konflikt ist noch nicht in Sicht.