Erneute Demonstrationen in England und Nordirland gegen Rassismus / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Nach den schweren rechtsextremen Krawallen in England und Nordirland ist es kurz vor Beginn des Wochenendes erneut zu Demonstrationen gekommen. Etwa Tausend Menschen gingen im Zentrum der nordirischen Hauptstadt Belfast gegen Rassismus und rechte Gewalt auf die Straße. Ihnen standen Dutzende Migrations-Gegner gegenüber. Die Polizei trennte beide Gruppen mit einem starken Aufgebot an Beamten sowie Absperrgittern und Polizeifahrzeugen.

Die Sicherheitsbehörden in dem britischen Landesteil rechnen der Nachrichtenagentur PA zufolge am Wochenende mit weiteren Protesten.

Weitere Krawallen in Belfast

Dem Nachrichtensender Sky News zufolge stellten sich auch in der südenglischen Stadt Crawley Rassismusgegner einer Gruppe rechtsgerichteter Demonstranten entgegen, die vor einer Asylunterkunft gegen die Unterbringung von Geflüchteten protestierten.

Während es in England in den vergangenen beiden Nächten ruhig geblieben war, gingen die Krawalle in Belfast weiter. Die Polizei geht davon aus, dass dabei auch paramilitärische Kräfte beteiligt waren.

In dem britischen Landesteil gibt es auch mehr als 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs zwischen Katholiken und Protestanten auf beiden Seiten bewaffnete Splittergruppen. Dieses Mal richtete sich die Gewalt jedoch gegen die Polizei und die muslimische Minderheit, deren Geschäfte zum Ziel von Angriffen wurden.

Bei einer Sondersitzung des Regionalparlaments am Donnerstag hatten sich Abgeordnete beider konfessioneller Lager sowie unabhängiger Gruppen deutlich gegen die Gewalt ausgesprochen.

Fast 600 Menschen festgenommen

Krawalle in englischen Städten hatten das Land zuvor tagelang in Atem gehalten. Es kam zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Unterkünfte für Asylbewerber und auf Moscheen und Geschäfte.

Bis Freitag wurden beinahe 600 Menschen festgenommen, die sich an den Ausschreitungen beteiligt, oder zu Gewalt aufgerufen hatten. Mehr als 150 wurden bereits angeklagt und etliche zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

dpa