Christchurch-Attentäter Brenton Tarrant will sein Urteil anfechten (AFP)
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Wie „Sky News“ und weitere Medien berichten, will der Attentäter von Christchurch, Brenton Tarrant, sein Strafurteil vom August 2020 anfechten. Damals wurde er des Mordes in 51 Fällen, des versuchten Mordes in 40 Fällen und des Terrorismus schuldig gesprochen und zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Chance auf Bewährung verurteilt.

Nun will Tarrant gegen das Urteil vorgehen. Sein Anwalt Tony Ellis teilte gegenüber „Radio New Zealand“ (RNZ) mit, er habe seinem Mandanten geraten, „gegen sein Urteil und seine Verurteilung Berufung einzulegen“. Tarrant glaube, dass „sein Recht auf ein faires Verfahren gefährdet“ sei.

„Zu Geständnis gezwungen“ – nachdem er Tat per Livestream übertragen hatte

Unter anderem sei er im Gefängnis einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung ausgesetzt gewesen, erklärte Tarrant in einem 15-seitigen Schreiben an die oberste Gerichtsmedizinerin Neuseelands, Deborah Marshall. Dies habe ihn dazu veranlasst, sich unter Zwang als schuldig zu bekennen.

Die Mitteilung kam, nachdem das Büro der leitenden Gerichtsmedizinerin Deborah Marshall im vergangenen Monat eine Untersuchung des Todes der Opfer eingeleitet hatte, die letzte in einer Reihe von Untersuchungen der Angriffe.

Noch vor Beginn seines Prozesses hatte sich Tarrant in allen Anklagepunkten schuldig bekannt. Sein Attentat auf zwei Moscheen am 15. März 2019 hatte er per Livestream auf Facebook übertragen. Zudem hatte er ein Manifest hinterlassen, in dem er seine Taten rechtfertigte.

Rosemary Omar, deren 24-jähriger Sohn Tariq in der Al Noor Moschee erschossen wurde, meinte gegenüber RNZ, die Behauptungen des Schützen seien „nichts anderes als seine Suche nach weiterer Aufmerksamkeit“.

„Ökofaschistischer Ethnonationalist“ wollte Signal gegen „Überbevölkerung“ setzen

In seinem Manifest begründet Tarrant, der sich selbst als „ethnonationalistischer Ökofaschist“ bezeichnet und trotz seiner Geburt in Australien als „Europäer“ definiert, seine Tat unter anderem damit, dass der Islam die „größte Gefahr für die weiße Rasse“ darstelle und Muslime durch ihre höhere Geburtenzahl „die Welt übervölkern“.

An den Anführer der rechtsextremistischen „Identitären Bewegung“ in Österreich, Martin Sellner, spendete er im Januar 2018 einen Geldbetrag von 1500 Euro und stand mit ihm noch für einige Zeit weiter im Mailkontakt. Neben dem früheren britischen Faschistenführer Sir Oswald Mosley verherrlichte Tarrant in seinem Manifest auch die Volksrepublik China und deren Ein-Kind-Politik.

TRT Deutsch