Der Iran-USA-Konflikt zieht weite Kreise: Nach dem Vergeltungsanschlag der Iraner auf US-Stützpunkte im Irak zieht die Bundesregierung Konsequenzen. Im Zentralirak hat sie bereits die Soldaten abgezogen, nun wird über einen Teilabzug der Bundeswehr in Erbil nachgedacht.
Der Iran hatte in der Nacht zum Mittwoch US-Militärstützpunkte angegriffen. Darunter auch im Kurdengebiet Erbil im Norden Iraks. Dort befinden sich mehr als 100 Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Sie bekämpft innerhalb der internationalen Koalition die Terrormiliz Daesh. Zwar seien keine deutschen Soldaten bei dem Angriff verletzt worden, dennoch will das Verteidigungsministerium einen Teilabzug der Bundeswehr. Nach der Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimanis wurden die Soldaten bereits aus dem Militärkomplex Tadschi abgezogen worden. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erklärte im ARD-Interview „Wir haben mit der internationalen Koalition sowieso vereinbart, dass alle Kräfte, die nicht benötigt werden, keinem unnötigen Risiko ausgesetzt werden“. Die Verteidigungsministerin appellierte an Teheran, eine Eskalation müsse vermieden werden. Sie betonte in dem Zusammenhang: „Es wird jetzt entscheidend darauf ankommen, dass wir diese Spirale sich nicht weiter nach oben drehen lassen“.