Siri, ministër i Mbrojtjes emërohet Murhaf Abu Qasra / Photo: AA (AA)
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In Syrien ist der bisherige Militärchef der Rebellengruppe HTS, Murhaf Abu Kasra, zum neuen Verteidigungsminister ernannt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana teilte am Dienstag mit, die Ernennung von Abu Kasra habe die neue syrische Führung verkündet. Der 41-jährige Abu Kasra war zuvor bereits zum General der syrischen Armee befördert worden. Der Agrarwissenschaftler stand fünf Jahre lang an der Spitze des militärischen HTS-Flügels.

Abu Kasra spielte beim Sturz des langjährigen syrischen Herrschers Baschar al-Assad eine wichtige Rolle. HTS-Kämpfer und mit ihr verbündete Milizen waren vom Norden aus unglaublich schnell auf Damaskus zugerückt und hatten die brutale Herrschaft Assads am 8. Dezember beendet.

Abu Kasra hatte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP Mitte Dezember angekündigt, dass die HTS-Kämpfer in die regulären Streitkräfte eingegliedert würden. Er betonte zudem, dass die neue Staatsmacht ihre Kontrolle auch auf den Nordosten Syriens ausdehnen werde. Er kritisierte auch die wiederholten Angriffe Israels auf syrischem Gebiet.

Der neue De-facto-Herrscher in Syrien ist HTS-Chef Ahmed al-Scharaa, der zuvor unter seinem Kampfnamen Mohammed al-Dscholani aufgetreten war. Der Übergangsregierungschef bis März ist Mohammad al-Baschir, der zuvor schon in der Provinz Idlib im Nordwesten der Regierungschef war.

Erstmals eine Frau an der Spitze der syrischen Zentralbank

Die HTS beriefen zudem erstmals eine Frau an die Spitze der Zentralbank des Landes. Die bisher schon für die Zentralbank tätige Maysaa Sabrine solle vorläufig „die Geschäfte führen“, verlautete am Dienstag aus Zentralbank-Kreisen. Die Finanzexpertin war bereits seit 2018 die erste Stellvertreterin des Gouverneurs der syrischen Zentralbank gewesen.

Die Zentralbankchefin ist bereits die zweite Frau in einer Schlüsselposition der neuen Regierung, die das Land nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad übernommen hat. Anfang dieses Monats war Aischa al-Dibas zur Leiterin des Büros für Frauenangelegenheiten ernannt worden.

Rebellenkämpfer hatten unter der Führung der HTS-Miliz am 8. Dezember Damaskus eingenommen und die jahrzehntelange Assad-Diktatur in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.

Während der jahrzehntelangen Herrschaft von Baschar al-Assad und dessen Vater Hafis verschwanden zahllose Menschen in den von den Geheimdiensten betriebenen Foltergefängnissen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben allein während des syrischen Bürgerkrieges in den vergangenen fast 14 Jahren mehr als 100.000 Menschen in syrischen Haftanstalten.

TRT Deutsch und Agenturen