Athen will offenbar mehrere Schulen der türkischen Minderheit in Westthrakien schließen. Wie lokale Medien am Samstag berichteten, sind insgesamt vier Grundschulen von dem Schritt betroffen.
Demnach behaupten griechische Behörden, dass sie die Bildungseinrichtungen wegen angeblichem Schülermangels schließen müssten. Die türkische Minderheit in der Region sieht jedoch darin einen Versuch, Schüler zum Besuch griechischer Schulen zu zwingen.
Lokale Vertreter der türkischen Minderheit kritisieren die Maßnahmen der Regierung und werfen ihr einen systematischen Plan zur Reduzierung der Präsenz von Minderheitenschulen vor.
Die Schließungen sind Teil eines umfassenderen Trends zur Verringerung der Zahl der Minderheitenschulen, die von 307 im Jahr 1926 auf künftig 86 sinken würde, sollten die aktuell geplanten Schließungen durchgeführt werden.
Die Rechte der Westthrakien-Türken sind im Vertrag von Lausanne 1923 geregelt. Doch im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Situation in der Region ernsthaft verschlechtert. Dafür wurde Griechenland unter anderem vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt. Athen weigert sich jedoch, entsprechende Urteile umzusetzen.