In Brüssel sind nach Polizeiangaben 32.000 Menschen für einen Waffenstillstand im Nahen Osten auf die Straße gegangen. Die Demonstranten forderten unter anderem ein Ende der israelischen Angriffe, den Schutz von Zivilisten und ein Ende der illegalen israelischen Siedlungen in den palästinensischen Gebieten. „Die Massaker im Libanon und die regionale Eskalation müssen gestoppt werden“, hieß es etwa von den Organisatoren.
Die Kundgebung wurde von mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen organisiert, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Die Demonstranten zogen vom Nordbahnhof der belgischen Hauptstadt in das Europaviertel. Sie forderten unter anderem die nächste belgische Regierung dazu auf, die Initiative zu ergreifen, um ein umfassendes internationales Militärembargo gegen Israel zu verhängen. In Belgien wird nach der Wahl Anfang Juni derzeit eine neue Regierung gebildet.
Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet.
Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort sind sie israelischen Angriffen ausgesetzt. Zudem herrscht eine akute Hungerkrise, die Hungertote fordert.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mindestens 42.600 Menschen getötet und mehr als 99.700 verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.
Israelische Angriffe auf den Libanon
Die israelische Armee führt seit Wochen auch massive Luftangriffe auf den Libanon durch. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hisbollah, doch es wurden bereits Hunderte Zivilisten getötet. Seit Ende September meldeten die Behörden im Libanon mehr als 2.400 Tote und rund 11.500 Verletzte. Demnach befinden sich 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht.
Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.