Starker Monsunregen und damit verbundene Überschwemmungen und Erdrutsche haben tausende Hütten von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch beschädigt und zum Tod von mindestens 17 Menschen geführt. Mit den anhaltenden starken Regenfällen würde zudem das Risiko steigen, dass sich Krankheiten stärker verbreiteten, heißt es in einer Mitteilung mehrerer Hilfsorganisationen wie Save the Children, World Vision und Oxfam am Donnerstag.
Eine Frau aus der muslimischen Rohingya-Minderheit im benachbarten Myanmar sagte laut der Mitteilung: „Unser Boden ist vom Regen beschädigt und ich kann meine beiden Söhne mit Behinderung nicht zu Hause lassen, um Material zu holen, um den Boden zu reparieren - und jetzt kommt immer mehr Wasser in unsere Hütte. Ich kann nicht kochen und essen, weil es zu viel Wasser gibt.“
Die Monsunzeit dauert in Südasien gewöhnlich von Juni bis September. Dabei sind immense Regenmengen, heftige Überflutungen und Erdrutsche normal. Die Schäden sind oft groß, es gibt immer wieder Todesopfer - aber der Regen ist für die Landwirtschaft in der Region auch lebenswichtig.
In Bangladesch leben Rohingya in überfüllten Lagern. Hunderttausende von ihnen waren 2017 aus Furcht vor brutalen Übergriffen des Militärs in ihrem Heimatland Myanmar dorthin geflüchtet. Die Vereinten Nationen stufen die Verfolgung der Menschen in ihrer Heimat Myanmar als anhaltenden Völkermord ein. Das Militär des südostasiatischen Landes steht wegen der Verfolgung international in der Kritik. Aber auch die zivile Regierung, die im Februar des Jahres durch einen Putsch abgesetzt wurde, hatte jedweden Einsatz für die Belange der Rohingya vermissen lassen.
30 Juli 2021
dpa
Ähnliche Nachrichten
Luftangriff in Myanmar: Mindestens 90 Tote und 50 Schwerverletzte
Bei einem Luftangriff auf ein Dorf in Myanmar sind Augenzeugen zufolge mindestens 90 Zivilisten getötet worden. Der Angriff fand während einer Eröffnungszeremonie für ein neues Büro der Junta-feindlichen Volksverteidigungskräfte statt.
Völkermord an Rohingya: Argentinische Justiz eröffnet Verfahren
In Argentinien hat ein Gericht in Ausübung des Prinzips der „universellen Rechtsprechung“ ein Verfahren wegen des Völkermordes an Rohingya in Myanmar eingeleitet. Ermittelt werde gegen Militärs, aber auch gegen Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi.
Vom Hausarrest ins Gefängnis: Aung San Suu Kyi in Einzelhaft
Die Militärregierung in Myanmar tut alles, um die 2021 abgesetzte Staatsratsvorsitzende Aung San Suu Kyi politisch zum Schweigen zu bringen. An langjährigen Hausarrest ist die berühmte Politikerin schon gewöhnt - jetzt aber ist sie im Gefängnis.
Myanmar: US-Regierung stuft Gräueltaten an Rohingya als Völkermord ein
Die USA haben die von Myanmar gegen die muslimische Rohingya-Minderheit verübte Gewalt als Völkermord eingestuft. Außenminister Blinken wolle die Entscheidung am Montag beim Besuch des Holocaust-Museums in Washington offiziell bekannt geben.
Selbe Kategorie
Gaza-Behörde: Krankenhäuser müssen Betrieb in 48 Stunden stoppen
Die letzten teils funktionsfähigen Krankenhäuser in Gaza sind auf Treibstoff angewiesen, um Stromgeneratoren für ihre Geräte zu betreiben. Doch Treibstoff ist dort Mangelware, weil Israel die Einfuhr behindert. Das hat schwerwiegende Folgen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.