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Baerbock und Barrot besuchen neue syrische Führung
Baerbock und ihr französischer Amtskollege Barrot sind nach Damaskus gereist. Sie sind die ersten EU-Außenminister, die mit der neuen syrischen Regierung zu Gesprächen zusammenkommen.
Baerbock und Barrot besuchen neue syrische Führung
Außenministerin Annalena Baerbock wird nach ihrer Ankunft auf dem Flughafen von Damaskus begrüßt. / Photo: DPA / DPA
3. Januar 2025

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr französischer Kollege Jean-Noël Barrot sind zu einem Besuch bei der neuen syrischen Führung in Damaskus eingetroffen. Das teilte das Außenministerium in Paris am Freitag mit. Baerbock und Barrot wollen demnach unter anderem Ahmad al-Scharaa treffen. Unter der Führung der Hajat Tahrir al-Schams (HTS) war am 8. Dezember die Herrschaft des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad beendet worden.

Baerbock und Barrot sind die ersten Außenminister großer westlicher Mächte, die von der neuen syrischen Führung empfangen werden. Das deutsch-französische Duo absolviert seinen Besuch „im Namen der EU“, wie Baerbock in einer Erklärung mitteilte, die das Auswärtige Amt in Berlin anlässlich ihrer Abreise nach Damaskus veröffentlichte. Die Ministerin versicherte darin, Deutschland wolle Syrien helfen „bei einem inklusiven friedlichen Machtübergang, bei der Versöhnung der Gesellschaft, beim Wiederaufbau“.

„Ein politischer Neuanfang zwischen Europa und Syrien, zwischen Deutschland und Syrien ist möglich“, erklärte Baerbock. Dies sei allerdings „mit klaren Erwartungen an die neuen Machthaber“ in Damaskus verbunden. Dazu gehöre die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Syrien sowie von allen ethnischen oder religiösen Gruppen.

Rebellenkämpfer hatten unter der Führung der HTS-Rebellengruppe am 8. Dezember Damaskus eingenommen und die jahrzehntelange Assad-Diktatur in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland.

Während der jahrzehntelangen Herrschaft von Baschar al-Assad und dessen Vater Hafis verschwanden zahllose Menschen in den von den Geheimdiensten betriebenen Foltergefängnissen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben allein während des syrischen Bürgerkrieges in den vergangenen fast 14 Jahren mehr als 100.000 Menschen in syrischen Haftanstalten.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen