Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die pro-palästinensische Stellungnahme von Vertretern der weltweiten Klimabewegung „Fridays for Future“ im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Israels gegen den Gazastreifen verurteilt. Aus den Reihen der Klimaaktivisten seien in den vergangenen Wochen „vermeintlich antikolonialistische Rechtfertigungsversuche für die Gewalt der Hamas laut“ geworden, sagte Baerbock am Mittwoch bei einer klimapolitischen Veranstaltung im Auswärtigen Amt in Berlin.
„Wer ‚Freiheit für Palästina‘ ruft, der muss wissen: Freiheit für Palästinenserinnen und Palästinenser kann es nur geben, wenn es auch Frieden und Sicherheit für Israelis gibt“, sagte die Außenministerin.
Am Ende von Baerbocks Rede stand eine pro-palästinensische Demonstrantin auf, um lautstark eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern. „Ihre Antwort ist mehr Bomben. Meine Antwort ist Waffenstillstand“, rief sie. Unter „Ceasefire now!“-Rufen („Waffenruhe jetzt!“) wurde die Demonstrantin aus dem Saal geführt.
Greta Thunberg: „Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land!“
In den vergangenen Wochen hatte die Fridays-for-Future-Begründerin Greta Thunberg wiederholt mit pro-palästinensischen Stellungnahmen für Diskussionen gesorgt. So erschien die schwedische Aktivistin am Sonntag bei einer großen Klima-Demonstration im niederländischen Amsterdam mit einem Palästinenserschal und rief mit anderen Teilnehmern mit Blick auf die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete: „Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land!“
Die internationale Organisation von Fridays for Future hatte nach dem Beginn des Gaza-Kriegs in einer Botschaft im Onlinedienst Instagram erklärt, die weltweiten Medien seien „von imperialistischen Regierungen finanziert, die hinter Israel stehen“. Die Gruppierung sprach von einer „Gehirnwäsche“ und bezeichnete Israel als „Apartheid-System“.