Die USA wollen den Angehörigen der bei einem Drohnenangriff getöteten Zivilisten in Afghanistan Entschädigung zahlen. Das US-Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, dass es den Verbliebenen der zehn unschuldigen Zivilisten zudem eine Ausreise in die USA ermögliche, sofern diese das Land verlassen wollten. Unter den Opfern bei dem Drohnenangriff in Kabul waren sieben Kinder.
Das Angebot über eine Entschädigung für die Hinterbliebenen sei am Donnerstag bei einem Treffen zwischen dem Staatssekretär für Verteidigungspolitik Colin Kahl und dem Präsidenten der in Afghanistan tätigen Hilfsorganisation Nutrition and Education International, Steven Kwon, beschlossen worden. Einer der in Kabul getöteten Zivilisten sei ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation gewesen.
US-Drohnenangriff in Kabul „tragischer Fehler“
Die US-Streitkräfte hatten vor rund einem Monat eingeräumt, bei dem Drohnenangriff in der afghanischen Hauptstadt Ende August zehn Unschuldige getötet zu haben. Der Angriff wenige Tage nach einem blutigen Anschlag am Flughafen von Kabul sei ein „tragischer Fehler“ gewesen, sagte der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Kenneth McKenzie.
Die Streitkräfte hätten in der festen Überzeugung gehandelt, dass das angegriffene Fahrzeug eine Gefahr für US-Soldaten und auf eine Ausreise wartende Menschen am Kabuler Flughafen dargestellt habe, sagte McKenzie. Eine Armee-Untersuchung habe aber festgestellt, dass dies ein Fehler gewesen sei. Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte sich für den Drohnenangriff entschuldigt und den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen.