Hamas lässt elf Festgehaltene frei / Photo: AA (AA)
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Nach der Einigung auf eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas um zwei Tage sind elf weitere Israelis sowie 33 palästinensische Gefangene freigekommen. Unter den festgehaltenen Israelis waren zwei deutsche Teenager, wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag im Onlinedienst X, ehemals Twitter, erklärte. Am Dienstagmorgen erhielt Israel örtlichen Medien zufolge eine Liste mit den Namen der zehn Israelis, die als nächstes übergeben werden sollen, gab deren Namen jedoch noch nicht bekannt.

Zuvor hatte bereits das katarische Außenministerium von zwei deutschen Doppelstaatlern unter den Freigekommenen gesprochen - sowie von drei Franzosen und sechs Argentiniern mit doppelter Staatsbürgerschaft.

Gesundheitsministerium: Palästinenser von israelischen Streitkräften erschossen

Am frühen Dienstag bestätigte Israel die Freilassung von 33 palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen. Die Gefangenen seien „im Laufe der Nacht“ freigelassen worden, erklärte die israelische Strafvollzugsbehörde.

Bei der Ankunft freigelassener palästinensischer Gefangener in Beitunia im besetzten Westjordanland kam es indes zu einem tödlichen Vorfall: Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde ein junger Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften erschossen.

Hamas lässt Israelis frei (AA)

Wenige Stunden zuvor war die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas nach übereinstimmenden Angaben um zwei Tage verlängert worden. Es sei eine Einigung „zur Verlängerung der humanitären Waffenruhe im Gazastreifen um zwei weitere Tage“ erzielt worden, teilte das katarische Außenministerium auf X mit. Die Hamas bestätigte die Verlängerung. Die Verlängerung der Feuerpause soll die Übergabe von 20 weiteren von Hamas festgehaltenen Israelis sowie 60 palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen ermöglichen.

Bundesaußenministerin Baerbock, die UNO und die USA begrüßten die Verlängerung der Feuerpause, die ohne eine weitere Einigung am Dienstagmorgen ausgelaufen wäre. Dies sei „wertvolle Zeit, auch um unsere Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bekommen“, schrieb Baerbock auf X.

Insgesamt 150 palästinensische Gefangene freigelassen

Die am Freitag begonnene Feuerpause sorgt für ein kurzes Aufatmen in dem seit mehr als sieben Wochen andauernden Krieg. Bis Montagabend wurden 50 Festgehaltene von der Hamas ausgehändigt, unter ihnen auch deutsche Doppelstaatler. 19 weitere Personen, viele von ihnen Thailänder, kamen im Rahmen gesonderter Vereinbarungen frei. Im Gegenzug ließ Israel seit Freitag insgesamt 150 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen frei.

Die Feuerpause wird auch für die Lieferung humanitärer Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen genutzt. Seit Freitag erreichten hunderte Lastwagen mit Hilfsgütern die abgeriegelte Enklave.

US-Außenminister Antony Blinken reist indes zum dritten Mal seit Beginn des Krieges in den Nahen Osten. Blinken wird dabei im Verlauf der Woche Israel und das besetzte Westjordanland besuchen, wie ein US-Vertreter am Montag sagte.

Humanitäre Krise in Gaza

Israel stoppte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff sowie Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet. Behörden in Gaza berichten von fast 15.000 getöteten Palästinensern, davon mehr als die Hälfte Frauen, Jugendliche und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen