WhatsApp wird von seinen Nutzern in der Türkei nicht mehr verlangen, ein umstrittenes Update seiner Datenschutzrichtlinien zu akzeptieren. Das teilte die Wettbewerbsbehörde der Türkei am Freitag mit und versicherte, dass die Nutzer die Plattform weiterhin nutzen können.
Das Gremium veröffentlichte eine Erklärung, in der es heißt, WhatsApp habe die Institution darüber informiert, dass das Update in der Türkei nicht in Kraft treten werde. Die Nutzer von WhatsApp können weiterhin die volle Funktionsbreite der App nutzen.
„Es kann gesagt werden, dass WhatsApp die Türkei von seiner globalen Update-Politik ausschließt“, heißt es in der Mitteilung. Die Messaging-App werde ihre Nutzer in den kommenden Tagen über die Entscheidung informieren.
Zuvor hatte die Messaging-Plattform im Januar mitgeteilt, dass sie eine neue Datenschutzrichtlinie vorbereite. Die Richtlinie beabsichtige, eine begrenzte Anzahl an Nutzerdaten mit Facebook und dessen Konzerndachorganisation zu teilen.
Der Schritt löste einen weltweiten Aufschrei aus und führte dazu, dass Nutzer unter anderem zu konkurrierenden Anwendungen wie Telegram und Signal wechselten. Dies wiederum veranlasste WhatsApp dazu, die Einführung der neuen Richtlinie vorerst auf Mai zu verschieben. Das Unternehmen führte parallel dazu auch eine Kampagne zur Schadensbegrenzung durch, um den Nutzern die vorgenommenen Änderungen zu erklären.
In Übereinstimmung mit den neuen Social-Media-Gesetzen, die in der Türkei am 1. Oktober 2020 in Kraft treten, müssen Social-Media-Plattformen, auf die mehr als eine Million Mal pro Tag zugegriffen wird, lokale Vertreter benennen. Sie müssen innerhalb von 48 Stunden auf Anfragen der türkischen Regierung zu Persönlichkeits- und Datenschutzrechten reagieren können.
Beliebte Plattformen wie Twitter, Facebook, Instagram, LinkedIn, VKontakte (VK), YouTube, Dailymotion, TikTok, Spotify, Netflix und Amazon Prime stimmten bereits zu, einen solchen Vertreter zu benennen.
Soziale Netzwerke, die gerichtlichen Anordnungen zur Entfernung illegaler Inhalte nicht nachkommen, werden zudem mit Strafen belegt.
21 Mai 2021
WhatsApp schließt die Türkei von umstrittener Datenschutzrichtlinie aus
WhatsApp stellt seine Pläne für die Umsetzung einer umstrittenen Datenschutzrichtlinie in der Türkei ein. Diese hatten weltweit für einen Aufschrei gesorgt – und vor allem in der Türkei für massenhaften Zulauf zu konkurrierenden Messaging-Diensten.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
„Back to Turkey“ – Rüstungskonzern ASELSAN wirbt um Auslands-Türken
Rüstungskonzern ASELSAN ist auf Talentsuche. Der Konzern interessiert sich vor allem für türkische Ingenieure, die im Ausland arbeiten. Auf der Webseite des Unternehmens wurde eigens dafür eine Rubrik eingerichtet: „Back to Turkey“.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.