Laut Sinan Türkkan, dem Vorsitzenden der türkischen Vereinigung für erdbebensichere Sanierung (DEGÜDER), gibt es in Türkiye rund sieben Millionen einsturzgefährdete Bauten. Durch eine erdbebensichere Sanierung könnten fünf Millionen dieser Gebäude gerettet werden, sagte Türkkan der Nachrichtenagentur Anadolu. Allein 600.000 der gefährdeten Häuser befänden sich in Istanbul, betonte der Bauingenieur.

Türkkan zufolge ist die Sanierung von gefährdeten Häusern viel schneller und kostengünstiger durchführbar als der komplette Abriss und Wiederaufbau. Einen Neubau abzureißen sei eine „große Schande“, denn Türkiye setze internationale Erdbebennormen um. Der Grund für den Einsturz der Häuser sei die mangelnde Bauaufsicht und der Einsatz von schlechtem Baumaterial, so Türrkan.

Um Häuser erdbebensicher zu machen, müssten die Gebäudewände nachträglich verstärkt werden. Daher fordert Türkkan den Abbau von bürokratischen Hindernissen. Momentan sei das ein großes Problem, da jede kleinste physische Veränderung des Gebäudes, die „kein strukturelles Problem in Bezug auf die Robustheit“ darstelle, mit einem bürokratischen Aufwand verbunden sei.