Ankaras Bemühungen um eine Deeskalation in der Ukraine-Krise gehen weiter. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu führte Telefongespräche mit seinen russischen und ukrainischen Amtskollegen, wie diplomatische Kreise am Mittwoch berichteten.
Demnach betonte Çavuşoğlu im Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Notwendigkeit diplomatischer Bemühungen, um eine friedliche Lösung zu finden. Die Türkei sei nach wie vor bereit, eine Vermittlerrolle einzunehmen.
Lawrow habe seinerseits eine Teilnahme am zweiten „Diplomatie-Forum“ in Antalya vom 11. bis 13. März sowie an Außenministertreffen im Rahmen des Astana-Prozesses zu Syrien bestätigt.
Die Spannungen im Ukraine-Konflikt waren auch Thema im Gespräch mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Einzelheiten dazu sind bisher nicht bekannt.
Ukrainischer Präsident zeigt sich offen für trilaterale Gespräche
Am gleichen Tag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gegenüber der Presse erklärt, dass sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj Gesprächsbereitschaft signalisiert habe. Selenskyj sei offen für ein trilaterales Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Nun müsse zunächst auch Putin zustimmen, sagte Erdoğan und fügte hinzu: „Wir werden die Angelegenheit entsprechend verfolgen.“ Ein Kriegsausbruch in der Ukraine würde negative Auswirkungen auf die gesamte Region haben, betonte er.
Die Türkei steht in engem Kontakt mit Kiew und Moskau. Ankara hatte sich bereits in der Vergangenheit als Vermittler angeboten. Als nächstes soll ein Türkei-Besuch des russischen Präsidenten folgen. Das Datum dafür steht noch nicht fest.
Erdoğan hatte kürzlich Kiew besucht und bei den Treffen zahlreiche Abkommen vereinbart. Der türkische Präsident hatte zudem bekräftigt, dass Ankara weiterhin die völkerrechtswidrige Annexion der Krim nicht anerkenne.