Türkische Sicherheitskräfte haben sechs mutmaßliche Informanten des chinesischen Geheimdienstes über Uiguren in Istanbul festgenommen. Die Aktion sei Teil laufender Ermittlungen gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität, hieß es am Dienstag aus Justizkreisen. Demnach steht eine weitere Person im Visier. Sie alle sollen Informationen über Personen und Organisationen aus der Autonomen Uiguren-Region Xinjiang an den Geheimdienst in Peking weitergegeben haben.
Die Uiguren sind ein muslimisches Volk in China, das von der Regierung in Peking verfolgt wird. Menschenrechtsorganisationen und Politiker sprechen von einem Völkermord. Die Uiguren sind ethnisch mit den Türken in Türkiye verwandt, was das Land zu einem bevorzugten Fluchtziel macht.
Operation gegen „türkischen Escobar“
In einer weiteren landesweiten Operation gegen das organisierte Verbrechen wurden insgesamt 42 Verdächtige festgenommen. Sie sollen zu einem bewaffneten Netzwerk um den „türkischen Escobar“ Urfi Çetinkaya gehören, wie der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Dienstag mittteilte.
Die Operation mit dem Namen „Käfig-44“ erstreckte sich demnach auf neun türkische Provinzen. Es seien mehrere illegale Schusswaffen sowie große Mengen an Bargeld beschlagnahmt worden, sagte Yerlikaya.
Die Verdächtigen sollen unter anderem für den Schmuggel von rund 37 Tonnen Rauschgift au dem Seeweg verantwortlich sein. 13 Tonnen davon waren in Deutschland, Bulgarien, Spanien, Mauretanien, Portugal und Griechenland sichergestellt worden, der Rest in Türkiye.