Türkiye wird in Istanbul ein regionales Zentrum für Klimawandel unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UN) einrichten. / Photo: AA (AA)
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Türkiye wird in Istanbul ein regionales Zentrum für Klimawandel unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen (UN) einrichten. Nach der voraussichtlichen Eröffnung in zwei Jahren soll es im Rahmen des Mittelmeeraktionsplans des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP/MAP) seine Arbeit aufnehmen.

Die Idee dazu geht auf eine Initiative der türkischen Präsidentengattin Emine Erdoğan zurück und wurde auf einer Konferenz in Antalya im Jahr 2021 vorgeschlagen. Daraufhin wurde die Gründung des Klimazentrums auf einer diesjährigen Konferenz in Slowenien nach Verhandlungen der türkischen Delegation unter Leitung der stellvertretenden Umweltministerin Fatma Varank einstimmig beschlossen.

Das Zentrum soll demnach nationale und regionale Projekte zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels im Mittelmeerraum durchführen und dabei auch Mittel der Vereinten Nationen und der EU nutzen. Darüber hinaus soll es die Forschung zu Prävention, Minderung und Anpassung an den Klimawandel im Mittelmeerraum unterstützen und koordinieren.

Geplant ist, dass die Einrichtung vom türkischen Mittelmeerzentrum für Klimaforschung (AIDAM) geleitet wird, das im Nationalen Forschungszentrum für Seerecht (DEHUKAM) an der Universität Ankara angesiedelt ist. Sie soll mit anderen regionalen Zentren der Vereinten Nationen zusammenarbeiten.

Das Klimazentrum werde sich durch Unabhängigkeit und Unparteilichkeit auszeichnen, betonte DEHUKAM-Generaldirektor Mustafa Başkara. Gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu sagte er (Montag), die Gründung des Zentrums in Türkiye sei ein Modell für andere Studien in der Welt. Es werde im Bereich Klimawandel auf internationaler Ebene einen Mehrwert für die zahlreichen Initiativen und Studien schaffen.

Die Rolle von Türkiye im Kampf gegen den Klimawandel werde durch das Klimazentrum hervorgehoben, betonte Başkara. Er wies darauf hin, dass Türkiye das einzige Land der Welt sei, das gleichzeitig zwei verschiedenen Meeresschutzkonventionen unterliege - der Barcelona-Konvention für das Mittelmeer und der Bukarest-Konvention für das Schwarze Meer. Aufgrund seiner einzigartigen Lage sei Türkiye eines der Länder, die die Auswirkungen des Klimawandels am stärksten zu spüren bekommen.

TRT Deutsch