Der türkische Geheimdienst (MIT) hat eine italienischen Staatsbürgerin gerettet. Die Italienerin war in Kenia entführt und nach Somalia verschleppt worden.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Anadolu hatten die italienischen Behörden beim MIT einen Suchantrag für die 25-jährige Italienerin Silvia Constanzo Romano gestellt. Sie war in der kenianischen Region Chakama von einer unbekannten bewaffneten Gruppe entführt und im November 2018 nach Somalia gebracht worden. Polizei und Anwohner berichteten damals, die junge Frau sei aus einem Gästehaus entführt worden.
Der türkische Geheimdienst hatte den Fall von Romano im Dezember 2019 aufgenommen und dafür das lokale Geheimdienstnetz in der Region aktiviert. Romano wurde schließlich am Samstag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu gerettet und den italienischen Behörden übergeben.
Romano arbeitete als Freiwillige bei der Hilfsorganisation Milelel Onlus in Afrika und hielt sich zu diesem Zweck seit einiger Zeit in Kenia auf, wie Medien in Italien berichteten. Die Zusammenarbeit der türkischen, somalischen und italienischen Geheimdienste habe zur Rettung Romanos geführt, betonten die Medien übereinstimmend.
Die italienische Vizeministerin Marina Sereni bestätigte das in einer Erklärung gegenüber dem italienischen TV-Sender LA7. Sereni ist für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit zuständig. „Um die Aktion zum richtigen Zeitpunkt durchzuführen, gab es eine Zusammenarbeit mit dem türkischen Geheimdienst in der Region“, sagte sie.
Mit der Operation vom 8. bis 9. Mai konnte Romano nach 18-monatiger Gefangenschaft gerettet werden. Sie wurde anschließend mit einem Privatjet des italienischen Staates zum Flughafen Ciampino in der Hauptstadt Rom geflogen. Der italienische Premierminister Giuseppe Conte, Außenminister Luigi Di Maio und ihre Familie waren bei ihrer Ankunft vor Ort. Die 25-Jährige dankte allen, die zu ihrer Rettung beigetragen haben.
Die Italienerin ist nach eigener Aussage mittlerweile zum Islam konvertiert und hat den Namen Ayşe angenommen. Während ihrer Gefangenschaft habe sie viel geweint und nachgedacht. Der Übertritt zum Islam sei wohlüberlegt geschehen.