Aufnahmen der Rettungsaktion der türkischen Küstenwache (Twitter-Account des türkischen Innenministers Soylu)
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Die türkische Küstenwache hat vor der Mittelmeer-Provinz Muğla 73 Hilfesuchende in Seenot gerettet. Zudem seien sechs Leichen seien aus dem Meer geborgen worden, darunter zwei Säuglinge und drei Kinder, wie türkische Behörden mitteilten. Demnach werden nach dem Vorfall in der Nacht auf Dienstag noch fünf Menschen vermisst.

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu teilte auf Twitter die Aufnahmen der Rettungsaktion und machte Athen für die Todesopfer verantwortlich. Laut Soylu wollten die Schutzsuchenden vom Libanon nach Italien, als sie von der griechischen Küstenwache illegal zurückgedrängt worden seien. Dutzende Menschen sollen auf Flößen in türkische Gewässer getrieben worden sein. „Europa und Griechenland: Ihr tragt Verantwortung für diese Massaker“, schrieb der Innenminister.

Griechenland wies in einer Stellungnahme die Anschuldigungen zurück. „Die Erklärung der türkischen Küstenwache wird kategorisch dementiert“, heißt es darin. Der Zwischenfall habe sich angeblich nicht in griechischen Gewässern abgespielt.

EU-Kommission erwartet Untersuchung des Vorfalls Die EU-Kommission kündigte an, dass sie von Griechenland eine Untersuchung des Zwischenfalls erwarte. „Wir (...) erinnern daran, dass es von grundlegender Bedeutung ist, alle Maßnahmen zu ergreifen, um solche Tragödien (...) zu verhindern“, sagte die EU-Kommissionssprecherin für Inneres, Anitta Hipper, der Nachrichtenagentur Anadolu.

Menschenrechtsorganisationen werfen Griechenland immer wieder sogenannte Pushbacks vor. Bei dieser illegalen Aktion werden Schutzsuchende zurückgedrängt.

TRT Deutsch